Die Bestrebungen des Ausschusses für Chancengleichheit dürfen nicht nur Bestrebungen bleiben, sondern müssen in die Praxis umgesetzt werden.
Das Komitee für Chancengleichheit nimmt daher gerne Empfehlungen und Anregungen von Kolleginnen und Kollegen des Gerichtsbezirks sowie von anderen Komitees für Chancengleichheit aus dem Netzwerk auf nationaler Ebene entgegen.
Es erscheint daher wichtig, dass die Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen der Rechtsanwaltskammer Bozen jegliche Diskriminierungsvorfälle in unserem Gerichtsbezirk melden.
In seiner langjährigen Tätigkeit hat unser Komitee erreicht, dass im Protokoll für die Durchführung von Verhandlungen, das im Jahr 2007 genehmigt wurde, als Grundsatz zum Schutz der Mutterschaft und der Kinder festgelegt wurde, dass "der Richter bei der Anberaumung der Verhandlungen vorhersehbare künftige Hindernisse im Zusammenhang mit der Schwangerschaft der Rechtsanwältinnen sowie angezeigte schwerwiegende Bedürfnissen der Kinder angemessen berücksichtigt, insbesondere wenn sie die ersten Lebensmonate betreffen".
Das Komitee erwägt gegenwärtig eine weitere Änderung, um schwangeren Kolleginnen den Vorrang für Verhandlungstermine einzuräumen.
In der Vergangenheit war das Komitee für Chancengleichheit an einer Reihe von Sensibilisierungsprojekten auf lokaler Ebene beteiligt, wie zum Beispiel im Rahmen des "gemeinsamen Netzwerks gegen geschlechtsspezifische Gewalt", das von der Abteilung für Sozialpolitik und Chancengleichheit der Stadt Bozen ins Leben gerufen wurde, an Kursen zur Selbstbehauptung und zur Bewältigung von Schwierigkeiten für Rechtsanwältinnen im Umgang mit der Mandantschaft sowie an Beiträgen zur Organisation von Konferenzen, Studientagen und runden Tischen zu Themen, die für den Ausschuss für Chancengleichheit von Interesse sind.
Insbesondere wurde im Jahr 2021 ein aus mehreren Treffen bestehender Kurs im Bereich Antidiskriminierung abgehalten, in den die Komitees für Chancengleichheit der Kammern von Bozen, Trient und Rovereto involviert waren und an dem Referenten aus unterschiedlichen Disziplinen teilgenommen haben.
Einige aktuelle Projekte betreffen die Erstellung eines anonymisierten Berichts über die Wahrnehmung von Diskriminierungen im Südtiroler Rechtswesen, die Mitteilung über Antidiskriminierungsveranstaltungen in der Autonomen Provinz Bozen und auf nationaler Ebene sowie die Verbesserung bestehender Protokolle.